Medien für eine progressivere Gesellschaft
Medien für eine progressivere Gesellschaft
Im Schatten des Terrors und der Unterdrückung erzählt Karwan Rauf Hama Amin seine bewegende Geschichte als kurdischer Widerstandskämpfer im Nordirak der 1980er Jahre. Inmitten eines brutalen Kampfes gegen das Regime von Saddam Hussein wird er gefangen genommen. Drei Jahre lang ist er in den berüchtigten Gefängnissen inhaftiert, gezeichnet von harter Haft, Folter und einem täglichen Ringen um Würde und Hoffnung.
Dieses Buch ist ein Zeugnis von Widerstand, dem Streben nach Freiheit und ein Mahnmal gegen das Vergessen.
»Geschichtsschreibung – überhaupt alles, was mit der Vergangenheit zu tun hat – ist wertlos, wenn sie nicht in irgendeiner Weise der Gegenwart und Zukunft nützt oder sie beeinflusst. Einen Teil der historischen Quellen bilden die Erinnerungen von Menschen, und vor diesem Hintergrund haben die Erinnerungen von Karwan Rauf eine ganz eigene Bedeutung. Vor allem, wenn es um Gefängnis und Folter geht. Nicht viele ehemalige Gefangene bringen den Willen auf, ihre Erfahrungen so detailliert und in einer solchen Ehrlichkeit zu Papier zu bringen.
Lasst uns für die Unabhängigkeit zusammenkommen, bevor sich die Tragödien wiederholen!«
Sheikh Kamil Zhir und Sheikh Osman, Slemani
Seit Jahrzehnten erfahren Kurd_innen Leid und Unterdrückung. Die Aktivistin Nezaket Doğan erzählt, wie die kurdische Freiheitsbewegung es durch kollektive Schmerzbewältigung schafft, ihren Widerstand aufrechtzuerhalten.
Ein Artikel in der 13ten Ausgabe des Magazin
"Unter Palmen"
Obwohl der Frühling sich langsam ankündigt, hängen dicke Wolken am Himmel. In einem unscheinbaren Haus in einer deutschen Kleinstadt erhellt ein Meer aus Kerzen den Raum. Dicht gedrängt versammeln sich hier unzählige Menschen. Gemeinsam singen sie mit lauter und entschlossener Stimme in verschiedenen Sprachen über Widerstand, Revolution, Freiheit und Verlust. An den Wänden blicken dutzende Gesichter junger Menschen aus ihren Bilderrahmen in die Ferne. Unter den Bildern stehen deren Geburtsjahre, daneben ein Unendlichkeitszeichen, denn die Gefallenen leben, laut ihren Freund_innen und Familien, ewig. ...
30 Jahre PKK-Betätigungsverbot in Deutschland
Die PKK wurde 1978 in den nordkurdischen Gebieten auf dem Staatsgebiet der Türkei als Reaktion auf die Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung und ihrer Identität sowie auf die Vertreibung der Kurd:innen in der Türkei und anderen Siedlungsgebieten gegründet. Diese Gebiete erstrecken sich seit dem Ende des Ersten Weltkrieges über Teile des Staatsgebietes Iraks, Irans und Syriens sowie der Türkei.
Ein Artikel der Ausgabe November/Dezember 2023
des antifa Magazin
Historie von Maßnahmen gegen Kurden
In all diesen Staaten folgte eine Historie von Maßnahmen als Teil der sogenannten Kurdenpolitik. Dazu zählte die Kriminalisierung der Sprache, des Brauchtums und der Menschen selbst. 1984 begann als Reaktion auf die Unterdrückung der bewaffnete Kampf der PKK. Dieser erfolgte auf militärischer Ebene durch den Guerillakampf, aber auch im öffentlichen Raum durch gezielte Anschläge, was von Anfang an auch in solidarischen Kreisen scharf kritisiert wurde.
Erst im Nachhinein wurde öffentlich, dass viele Anschläge fälschlicherweise...
Völkerrechtswidriger Angriffskrieg der Türkei auf Kurdistan
Die Wortkombination »Naher Osten« ist eine politische Beschreibung für Länder wie Türkei, Syrien, Irak und Iran sowie Israel und weitere Länder in der Region. Klar ist, dass der Begriff aus einer eurozentrischen Perspektive entstanden ist. Doch von welchen Faktoren ist die Perspektive Europas geprägt? In diesem Text konzentrieren wir uns auf die kurdischen Gebiete und die Nationalstaaten, die an diese angrenzen.
Ein Artikel aus der Ausgabe Januar/Februar 2023
des antifa Magazins
Im April letzten Jahres wurde aus vereinzelten Angriffen ein Angriffskrieg. Seitdem wird fast wöchentlich von Drohnenangriffen, versuchten Bodeneinsätzen, aber auch Giftgasangriffen durch die Türkei auf kurdische Gebiete berichtet. So veröffentlichten die »Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung« (IPPNW) in der ersten Oktoberhälfte einen Bericht über den mutmaßlichen Einsatz von chemischen Waffen. Diesen mussten sie anhand von Videos und Krankenberichten erstellen. Denn sie wurden nicht bis ...
Einige lachen und schütteln sich wie wahnsinnig. Andere liegen nur noch zuckend auf dem kalten Boden, die Augen weit aufgerissen und verdreht. Schaum und Speichel läuft ihnen aus dem Mund. Manche versuchen sich ihre brennende Haut mit Wasser zu löschen, doch da ist kein Feuer das es zu löschen gibt. Das Wasser lässt es nur noch viel schmerzhafter brennen. Das komplette Gesicht ist voller Blasen und offenen Stellen. Gekrümmt liegen die am Boden, die es nicht überlebt haben. Ihr Nervensystem hat versagt, oder ihre Lunge ist kollabiert oder ihr Herz stehen geblieben.
Ein Artikel des Lower Class Magazin
Je nach dem Gas, das eingesetzt wird, gibt es verschiedene Überlieferungen der Auswirkungen. Viele Überlebende beschreiben oft einen zunächst faulen Geruch, der sich dann in den süßlichen Geruch von Äpfeln wandelt. Die kurdische Bevölkerung wurde in den letzten Jahrzehnten so oft mit Giftgas angegriffen, dass sie deswegen ein eigenes Sprichwort für solche Attacken hat: Behna seva te oder Elma kokusu (auf türkisch). Zu deutsch „Der Geruch nach Äpfeln“. Doch wie kommt es, dass eine Bevölkerung so oft ins Visier einer so schrecklichen Waffe genommen wird?
Umriss der Geschichte
Dazu müssen wir uns die Geschichte der Kurd:innen im letzten Jahrhundert ...
Am 16. März jährte sich der Giftgasangriff irakischer Truppen auf die kurdisiche Stadt Halabdscha zum 34. Mal. Unsere Autor:innen Lea Steding und Wanja Musta waren zu den Gedenfeierlichkeiten in Halabdscha und schreiben über die Hintergründe des Massenmordes und die Rolle Deutschlands bei seiner Durchführung.
Ein Artikel aus dem Lower Class Magazin.
Es gibt eine Metapher in Kurdistan für das, was am 16. März 1988 in der Stadt Halabdscha passiert ist: „elmar kokosu“, der „Geruch von Äpfeln“. Nach einer Bombardierung, beim Verlassen der Schutzräume stieg den Überlebenden dieses Aroma in die Nase. Ein Zeitzeuge berichtet: „Anfangs roch es wie vergorener Müll, dann entfaltete sich ein Duft wie von süßen Äpfeln“. Innerhalb der nächsten Stunden starben über 5.000 Menschen an den Folgen des Giftgases. 10.000 weitere wurden durch schwerste Verbrennungen und Verätzungen dauerhaft geschädigt.
Der erste Journalist, der Halabdscha nach ...
Seit dem Jahresende von 2021 entsteht in der Autonomen Region Südkurdistan, im Nordirak, ein dezentrales Plastikupcycling Projekt – ShredUp. Begonnen hat das Projekt in Halabja, der Stadt, die in Europa höchstens für den Giftgasangriff von 1988 bekannt ist.
Ein Artikel aus dem Robin Wood Magazin 3.2023
Schon seit Jahren arbeiten deswegen die regionale NGO NWE mit dem internationalen Verein wadi zusammen um das Fundament für Projekte wie ShredUp zu schaffen. Die Idee des Projektes ist es mit einer Kombination von kleinen Recyclingcentern, Sammelinfrastrukturen und Seminaren, zum einen ein Verständnis von Plastik und Umwelt zu gewinnen, darüber hinaus aber auch selbstverwaltende Strukturen zu fördern. Dabei wird von Anfang an mit den Menschen und NGO´s zusammen gearbeitet. Im Center sind Leute aus der Stadt oder dem Bezirk beschäftigt und die neu entstehenden Produkte sind den Bedürfnissen der Mitarbeiter*innen und der lokalen Bevölkerung angepasst. Dabei ist wichtig das kein Profit machendes Unternehmen darüber steht, sondern eine regionale NGO ...
Dokumentarfilm über Helebce 35 Jahre nach dem Giftgasmassaker Geruch nach Äpfeln Das YA-Media Kollektiv im Interview mit dem Kurdistan Report
Dokumentarfilm über Helebce 35 Jahre nach dem Giftgasmassaker
Das YA-Media Kollektiv im Interview mit dem Kurdistan Report
Äpfel – danach soll es am 16. März 1988 in den Straßen von Helebce (Halabdscha) gerochen haben, als Saddam Hussein im Rahmen der Anfal-Kampagne die kurdische Stadt mit Giftgas hat bombardieren lassen. Heute gehen wir davon aus, dass mindestens 5000 Menschen unmittelbar ihr Leben ließen, während weitere 10 000 schwere Verletzungen und langfristige, bis heute anhaltende Schäden davontrugen.
Nicht nur sind die Menschen aus Helebce davon stark geprägt, der Giftgasangriff stellt ein kollektives Trauma der kurdischen Gesellschaft dar. Nun hat sich das deutsche »YA-Media Kollektiv« auf den Weg gemacht, um die bis heute, 35 Jahre später, anhaltenden Auswirkungen zu dokumentieren. Wir hatten die Möglichkeit, sie kennen zu lernen und mit ihnen über ihr aktuelles Projekt – einen Dokumentarfilm unter dem Titel »Geruch nach Äpfeln« – zu sprechen. ...
Ein Bericht der Friedensdelegation in Südkurdistan / Nordirak.
Erschien im antifainfoblatt.
Anfang Juni 2021 reiste eine Friedensdelegation nach Südkurdistan. Zwar kommen die Aktivist*innen, Politiker*innen und Journalist*innen aus verschiedenen politischen Bereichen, doch vereint sie der Wunsch um Frieden, eine antifaschistische Haltung und konkret das Ende des türkischen Angriffskriegs auf die dortige Region. Die Delegation selbst sollte ursprünglich 160 Menschen aus mehr als 14 europäischen Ländern umfassen. Aufgrund diverser Repressionen waren es am Ende die Hälfte - dennoch ist die Delegation ein Erfolg gewesen.
Ihr Ziel war es die internationale Öffentlichkeit auf ...
Diese Graphic Novel erzählt die Geschichte von zwei Freundinnen während der Corona-Pandemie. Kim erfährt antiasiatischen Rassismus und sieht die Bewegung der Coronarebell*innen kritisch. Carina ist offen für Verschwörungserzählungen und engagiert sich auf Querdenker-Demonstrationen. Ihre Geschichte wird durch Sachtexte zu den Themen Corona und Verschwörungsideologien ergänzt.
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